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INTPOL Studie: Integration and Integration Policies

Mit der INTPOL-Machbarkeitsstudie wurde ein konzeptioneller Rahmen zur Analyse von Integrationsprozessen und -untersuchungen entwickelt. Bei der sozialen Integration einzelner Migranten in Institutionen des Gastlandes wird unterschieden zwischen den Auswirkungen der sozialen Integration auf die sozialen Strukturen der Gastgesellschaft und den Auswirkungen der gesellschaftlichen Integration in die Gastgesellschaft beziehungsweise die Bindung zu ihr. Unter sozialer Integration wird die Einbindung in zentrale Institutionen der Gastgesellschaft verstanden, die die strukturelle, kulturelle, interaktive Integration sowie die Identifikation damit als Dimension dieses Prozesses beinhaltet. Im Hinblick auf soziale Strukturen wird Integration dahin gehend definiert, dass sie der Bildung ethnisch unterschiedlicher Schichten entgegen wirkt bzw. überwindet und ethnisch bedingte soziale Unterscheidungen oder solche, die mit dem Status als Immigranten verbunden sind, ebenfalls abbaut oder überwinden hilft. Unter gesellschaftlicher Integration werden die Abwesenheit von ernsthaften, immigrationsbezogenen Gruppenkonflikten und der Zusammenhalt der wichtigsten sozialen Gruppierungen untereinander verstanden. Die Machbarkeitsstudie leistete eine umfassende Analyse der Begriffe "Integration" und Assimilation". Sie spezifizierte darüber hinaus die Zielgruppen der Integrationsforschung. Ausgehend von der Annahme, dass es keine für alle Bereiche der Ingration geltende Integrationstheorie gibt, schlägt INTPOL eine konzeptionelle Basis für die Analyse von Determinanten des Integrationsprozesses vor, die auf einen Mehrebenenansatz basiert.

Eine der Hauptaufgaben im Rahmen der INTPOL-Studie war es, neue Ansätze für strategische Untersuchungen zu finden. Eine Voraussetzung für die Erfüllung dieser Aufgabe bestand darin, Lücken in der bestehenden Integrationsforschung zu identifizieren. Zu diesem Zweck wurde eine Darstellung aktuell angewandter Forschungsansätze erarbeitet, wie sie sich in führenden Fachzeitschriften darstellen. Auf Grundlage einer weiteren Differenzierung des konzeptionellen Rahmens zur Integrationsanalyse wurde ein Berichterstattungsschema bestehend aus 31 Kategorien entwickelt und angewendet. Aus den folgenden Fachzeitschriften wurden Beiträge zu den wichtigsten Forschungsthemen, Fragestellungen und Untersuchungsverfahren analysiert: Sociological Abstracts, International Migration, Ethnic and Racial Studies, International Migration Review, Journal of Ethnic and Migration Studies, Migrations Societé und Revue Européenne des Migrations Internationals. Der Auswertungszeitraum für Beiträge aus den vier englischsprachigen Fachzeitschriften umfasste die Jahre von 1999 bis 2004, während die Sociological Abstracts zwischen 1995 und 2004 ausgewertet wurden. Die französischsprachigen Zeitschriften wurden von 1999-2005 ausgewertet. Es konnte festgestellt werden, dass die große Mehrzahl der Studien das Thema soziale Integration zum Gegenstand hatten. Lediglich ein geringer Prozentsatz der Beiträge befasste sich mit Veränderungen sozialer Strukturen und dem sozialen Zusammenhalt unter dem Einfluss von Immigration und Integration. Diese Themenbereiche weisen ein deutliches Forschungsdefizit auf. Im Bereich der sozialen Integration befassten sich mehr als die Hälfte der recherchierten Beiträge mit Fragen der strukturellen Integration, bei denen die Themen "Integration in den Arbeitsmarkt" und "ethnische Aspekte des Unternehmertums" den mit Abstand größten Raum einnahmen. Aus integrationspolitischer Perspektive scheint dieser Schwerpunkt gerechtfertigt, da die strukturelle Integration für die Einbindung in zentrale Institutionen der Gastgesellschaften steht. Gleichzeitig wurde in diesem Bereich der Forschung über strukturelle Integration aber auch ein schwerwiegendes Defizit identifiziert: das fast vollständige Fehlen von Studien über strukturelle integrationspolitische Maßnahmen. Als ein weiteres bedenkliches Defizit stellte sich bei der Auswertung der untersuchten Studien heraus, dass grenzüberschreitende Untersuchungen vernachlässigt wurden. Gerade grenzübergreifende Studien bieten aber die Möglichkeit festzustellen, welche Faktoren einen allgemeinen und welche einen spezifischen Charakter im Zusammenhang mit einem bestimmten Phänomen haben.

Auf der Basis dieser Ergebnisse hat INTPOL ein Programm für neue Ansätze für strategische Untersuchungen im Bereich struktureller integrationspolitischer Maßnahmen in Teil C der Machbarkeitsstudie vorgeschlagen.

Förderung: Europäische Union, DG Research, 6. Rahmenprogramm, Network of Excellence
Abschluss: April 2005 (Machbarkeitsstudie)
Bearbeiter: Friedrich Heckmann
Veröffentlichung: efms INTPOL team: Integration and Integration Policies. IMISCOE Network Feasibility Study 2006. Bamberg 2006

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